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Die Kaffee Geschichte kurz gefasst – Von der Entdeckung bis zum heutigen Kultgetränk

Die Geschichte von Kaffee. Sie verbindet unsägliches Leid, welches den Sklaven auf den Kolonialplantagen angetan wurde und das Gefühl von Freiheit, die beim Genuss einer Tasse Kaffee in den neu errichteten Kaffeehäusern entstand.

Tauche ein in die spannende Geschichte des Kaffees und erfahre wie das Kultgetränk zum zweitwichtigsten Handelsgut nach Erdöl wurde.

Die Geschichte von Kaffee: Den Ziegen sei Dank!

Die Entdeckung des Kaffees ist eine Geschichte mit vielen Mythen und Legenden.

Mit Legenden fängt alles an

Eine der berühmtesten Legenden besagt, dass ein Mönch aus dem Lande Kaffa in Abessinien, das heutige Äthiopien, eine Viehherde beobachtete die sich ungewöhnlich benahm.

Schon öfter beklagten sich Hirten in der Nähe des Klosters über ihr Vieh, dass bis spät in die Nacht nicht zur Ruhe kommt und keinen Schlaf findet.

Daraufhin ging der Mönch dem Mysterium nach und fand auf der Weide, wo die Tiere am Grasen waren, eine Pflanze mit kirschähnlichen Früchten in verschiedenen Farben.

Er nahm die Pflanzen mit ins Kloster, woraufhin er sie mit anderen Mönchen kostete. Der bittere Geschmack frustierte die Mönche und sie warfen die Früchte ins nächtliche Lagerfeuer. Aus dem Feuer ging ein köstlicher Duft hervor.

Gespannt machten die Mönche aus den gerösteten Bohnen einen Sud und stellten fest, dass ihre Müdigkeit schwand und sie ihre Gebete aufmerksamer machen konnten.

Verbreitung durch die damaligen Mächte

Im 11. Jahrhundert gelangt der Kaffee aus seiner Heimat Äthiopien nach Arabien. Die Perser waren durch seine anregende Wirkung beeindruckt und priesen das Getränk als “Wein des Islams” an. Gläubigen Moslems war es verboten echten Wein zu trinken, also wichen sie auf die anregende Wirkung des Kaffees aus.

Qahwah, altarabisch für “das Erregende” soll die Herkunft des Wortes Kaffee sein. Forscher streiten sich aber, ob es nicht doch aus der ursprünglichen Heimat Kaffa stammt.

Im 15. Jahrhundert begann die erste Kultivierung des Kaffees. Mittlerweile hielt der Kaffee auch Einzug in Mekka und Medina und verbreitete sich von dort aus in das ganze arabische Großreich.

Mit dem Siegeszug verbreiteten Skeptiker Kritik an der Legitimation des Getränkes. Diese Kritik hatte nicht zuletzt religiöse Hintergründe, da Kaffee mittlerweile als Alternative für Alkohol galt. Die Kaffeetrinker setzten sich schlussendlich durch und der Streit wurde beendet.

Die Türken waren für die Verbreitung des Kultgetränks verantwortlich. Sie besaßen viele Ländereien in Syrien, Jemen, Ägypten, Mekka und Medina. Somit waren alle Anbaugebiete in ihrer Kontrolle. Aus diesem Grund war der Kaffee auch noch viele Jahrhunderte später als “Türkentrank” bekannt.

Die Kaffee Geschichte hält Einzug in Europa

Die Osmanen verteilten das neue Getränk in ihrem gesamten Herrschaftsgebiet bis ins südöstliche Europa. Dort prägten bald überall Kaffeehäuser das städtische Bild. Sie waren Orte der Kultur und Treffpunkt für angeregte Unterhaltungen. 1554 wurde das erste Kaffeehaus in Konstantinopel (das heutige Istanbul) eröffnet.

Aus dem osmanischen Reich brachten 1615 venezianische Kaufläute die ersten Säcke voll mit Kaffee nach Westeuropa.

1645 eröffnete das erste Kaffeehaus am Markusplatz in Venedig.

Es folgten Städte wie:

  • 1650 Oxfort
  • 1652 London
  • 1659 Marseille
  • 1663 Amsterdam und Den Haag
  • 1672 Paris
  • 1673 Bremen

Das Wiener Kaffeehaus

Eine Legende besagt, dass mit Ende der Belagerung durch die Türken in Wien im Jahr 1683, 500 Kaffeesäcke zurückblieben. Mit diesem Gut wurde das erste Wiener Kaffeehaus eröffnet.
In Wahrheit wurde es durch einen Armenier namens Johanes Theodat gegründet, der als Dank für Kurierdienste, das Vorrecht der Stadtoberhäupter erhielt, 20 Jahre lang als einziger Händler der Stadt, Kaffee als Getränk zu verkaufen. Hier trafen sich Künstler und Literaten. Der Kaffee wurde auf Wunsch mit Zucker, Sahne oder Milch veredelt.

Kaffee war zunächst nur für die gut betuchte Gesellschaft zugänglich, da das einfache Volk sich das neue Getränk nicht leisten konnte. Diese blieben beim traditionellen Volksgetränk Bier.

Nach und nach wurde der Kaffee billiger und für alle Schichten und Berufsgruppen erschwinglich. Es entstanden immer mehr Kaffeehäuder im Land, die zu Orten wurden, an denen man sich traf um bei einer guten Tasse Kaffee zu reden und über aktuelle Geschehnisse zu diskutieren.

Kultivierung der Kaffeepflanze durch die Europäer

Aus Afrika und Arabien wurde die Kaffeepflanze bald in anderen Regionen verbreitet und kultiviert.

1718 brachten die Holländer den Kaffee nach Surinam, 1725 die Franzosen nach Cayenne, dann nach Martinique und Guadeloupe. Durch die Portugiesen wurden die ersten Kaffeepflanzen 1727 nach Brasilien gebracht, wo sie durch afrikanische Sklaven auf Plantagen angebaut wurden.

Zum Ende des 18. Jahrhunderts gehört die Kaffeepflanze zum zu den am meist verbreitetsten Kulturpflanzen in den Tropen. Zurückzuführen auf die weltweite Kolonialisierung durch die Europäer.

Kaffee heute

Brasilien wurde zum Beginn des 20. Jahrhundert der größte Kaffeeproduzent der Welt. Heute sind die vier größten Kaffeeproduzenten der Welt Brasilien, Vietnam, Indonesien und Kolumbien

Jährlich werden 150 Millionen Säcke Kaffee auf der ganzen Welt produziert (wobei ein Sack ungefähr 60 Kilo an Kaffeebohnen beinhaltet).

Die Firma Nestle vermarktete ab 1938 den Instantkaffee, spätestens hier wurde das traditionelle Kaffeerösten im Haushalt durch Industrieprodukte abgelöst.

Kaffee ist das zweitwichtigste Handelsgut nach Erdöl, was anhand der Entwicklung der Handelsmengen gut nachzuvollziehen ist:

Entwicklung der jährlichen Handelsmengen

1750: 600.000 Sack
1850: 4.000.000 Sack
1950: 36.000.000 Sack
1995: 94.000.000 Sack
2000: 103.000.000 Sack
2011: 148.000.000 Sack

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